praemandatum mit Workshop und Vortrag bei der FifFKon18, jetzt auch online

Update am 1.10.2018:
Die Veröffentlichungen der FifFKon sind alle schon online, dank des Voc-Team des CCC. Mit Vorträgen zur Rolle von Algorithmen, mit Analysen und vielen Beispielen, nicht zuletzt auch ein Staats-Trojaner-Update von Constanze Kurz: https://media.ccc.de/c/fiffkon18. Der Vortrag „Welt -> Modell -> Einschreibung -> Welt“ von Daniel Guagnin und Jörg Pohle ist direkt hier: „Die Welt ist nicht vom Himmel gefallen – sie wird gemacht, von sozialen Akteuren mit Interessen und gerade auch mit Hilfe von Informatiksystemen. In einer sozio-informatischen Kooperation entwickeln die Referenten ein Framework für die Analyse und Gestaltung von Informatiksystemen, die die zugrunde gelegten und eingeschriebenen Annahmen, Reduktionen und Setzungen aufdecken und hinterfragen hilft. Technik ist gestaltbar und muss gestaltet werden – gestalten wir sie!“

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Brave New World.
Gestaltungsfreiheiten und Machtmuster soziotechnischer Systeme

Brave New World? Unter diesem Motto findet Ende September in Berlin die Fiffkon 2018 statt, eine intersdisziplinäre Konferenz des Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung FifF.

„Viele Produkte, Entwicklungen und Einsatzfelder der Informatik scheinen sich unausweichlich und technisch notwendig so entwickelt zu haben, wie wir sie heute kennen. Seien es die Mechanismen sozialer Netzwerke, der aktuelle Ansatz Künstlicher Intelligenz, das Vorhandensein globaler IT-Monopole, zentralisierte Smart-City-Konzepte oder der wenig regulierte Adress- und Datenhandel. Technische Entwicklungen bauen aufeinander auf, aber finden natürlich nicht im luftleeren Raum statt. Es gibt immer verschiedene Wege, ein Problem anzugehen und entsprechend Ressourcen für dessen Lösung aufzuwenden.

Oftmals liegen den tatsächlichen Entwicklungen gerade keine primär technischen Überlegungen zu Grunde, sondern ökonomische oder politische Motive. Folglich ist es erhellend, Informatik- und Technikgeschichte auch unter diesen Aspekten zu betreiben. So können Entscheidungsalternativen oder Weggabelungen herausgestellt werden, um die dahinterliegenden Machtinteressen, aber auch die sachlichen wie sozialen Dynamiken und Zwänge freizulegen. Dieses Wissen ermöglicht es dann, heutige technische Entwicklungen und Weichenstellungen besser zu verstehen.

Doch wir wollen nicht nur passiv analysieren, sondern aktiv an aktuellen und zukünftigen tiefgreifenden Veränderungen mitwirken, denn die Informatik ist immer auch Gestaltungsdisziplin – weit über die reine Technik hinaus. Wir wollen also mithelfen, die stetige Digitalisierung und Vernetzung der Gesellschaft so mitzuprägen, dass die Freiheit des Individuums und das Wohl der Gesellschaft im Vordergrund jeglicher Technikentwicklung und ihres Einsatzes stehen – sowohl in unseren Endgeräten und Anwendungen als auch in unserer digitalen Infrastruktur.“

praemandatum wird mit dem AppPETs Projekt einen Privacy-By-Design-Workshop veranstalten:

Diskussion und Projektschaukasten zum Thema „Datenschutzfreundliche Smartphone-Anwendungen ohne Kompromisse?“

„Wir haben eine vielversprechende Diskussion und einige Forschungsprojekte stellen ihre technischen Ansätze für Datenschutzlösungen vor. Einige sind am Ende ihrer Projektlaufzeit und haben jetzt einen Demonstrator, der üblicherweise nach Anwender*innen sucht, die die Ideen aufgreifen, oder die sich noch über Input von Praktiker*innen, also UNS, freuen, um ihre Entwicklungen noch besser an unsere Bedürfnisse anzupassen.“

Am Samstag, 29.9. von 10 bis 13 Uhr, Raum MA143 im Mathematikgebäude der Technischen Universität Berlin.

Zusätzlich wird praemandat Daniel Guagnin gemeinsam mit Jörg Pohle vom Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft HIIG einen Vortrag darüber halten, wie Annahmen und Modelle der Entwickler*innen in Informationstechnik fliessen und von dort aus auf uns Menschen und die Gesellschaft zurückwirken.

Eintritt frei, Anmeldung erbeten. Mehr Informationen: https://2018.fiffkon.de/