Arbeiten bei praemandatum – Datenschutz vielleicht auch etwas für mich?

Das erste Mal hörte ich von praemandatum durch meinen Bruder, an dessen Gymnasium in Hannover die Firma jährlich vor Schülern der unteren Jahrgänge Vorträge hält – über digitale Anonymität, Datensicherheit und Möglichkeiten, dem heimischen Rechner nicht vollständig seine Identität preiszugeben. Ganz im Sinne der Aufklärung, wie ich finde -, ein Versuch, die jungen „Unmündigen“ zu „erleuchten“. Und eigentlich gar nicht so abwegig der Gedanke: Sich mal zu überlegen, was eigentlich mit dem passiert, was man jeden Tag unentwegt im Internet von sich preisgibt. Im Gedenken an meinen ehemaligen Deutschlehrer, der sich jetzt sicher freuen würde, ein Zitat von Immanuel Kant: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen […]“. Praemandatum ist ein Aufklärer!

Durch die Suche nach einem zweiwöchigen Praktikumsplatz gelangte ich 2014 zu praemandatum. Im damals noch kleineren Büro bekam ich zum ersten Mal etwas vom Alltag einer Datenschutzfirma mit. Diese Erfahrung bleibt ja bedauerlicherweise den meisten Menschen verwehrt. Neben den Auswertungen der neuesten Datenschutzskandale, die leider (!) den Durchschnittsmenschen völlig kalt lassen, gab es auch von der technischen Seite noch Input: – Als engstirniger Smartphonenutzer lernte ich, über den Tellerrand zu schauen und die Welt der IT und Daten als ein großes Ganzes zu sehen. In diesem großen Ganzen gilt es, den Überblick zu behalten und nicht zu leichtfertig alles hinzunehmen, das einem aufgetischt wird: Vielleicht einmal kurz überlegen, bevor man bei „Sind Sie damit einverstanden, dass wir auf dieser Website Cookies verwenden?“ auf „Ja“ klickt.

Seit meinem Praktikum arbeite ich immer in freien Wochen bei praemandatum und kümmere mich meistens um Organisatorisches, pflege beispielsweise die große Sammlung der Internet-Artikel über Datenschutzskandale. Da kriegt man jedes Mal am ersten Arbeitstag den verwunderten Blick vom Chef: „Was machst du denn schon wieder hier? Dich werden wir wohl nicht mehr los“. Ja, stimmt – es sind hauptsächlich die Atmosphäre und die Themen, die mich hier umgeben und dazu bringen, im nächsten freien Monat wiederzukommen. Auch demnächst, wenn mein Studium beginnt (Ganz nebenbei, die Leute hier sind schwer in Ordnung – entgegen aller Klischees über Menschen, die den ganzen Tag am Computer sitzen.)

Als ein dank praemandatum „Teilzeitdatenschützer“ gewordener Techniknutzer kann ich mich inzwischen zumindest im Hinblick auf Vorratsdatenspeicherung, Tracking und Provider-Überwachung als aufgeklärt betrachten. Das geht so weit, dass ich bestimmte Apps gelöscht habe, nachdem mir langsam die Frage aufkam, was eigentlich das Unternehmen mit dem Wissen über meinen Aufenthaltsort und dem Zugriff auf meine Handydaten anstellt. Mag alles auf den ersten Blick paranoid klingen. Leider wird Datenschutz von den meisten Leuten auch deshalb nicht ernst genommen: „Zu paranoid, ich hab‘ ja eh nix zu verstecken“. Ich empfehle trotzdem jedem, zumindest abends vor dem Einschlafen mal darüber nachzudenken, was die Webcam und das Smartphone so insgeheim treiben.

Erik N., 17 Jahre