In „Im Westen nichts Neues“ lässt Remarque einen seiner Protagonisten auf die Frage, wo denn der Rest der Kompanie sei, antworten „im Lazarett oder im Massengrab“. Würde man diese Frage heute Journalisten stellen, wäre die Antwort in zu vielen Fällen leider „im Knast“.
Dem daraus resultierenden Problem einer global (teils) erodierenden Pressefreiheit haben die Erich Maria Remarque-Gesellschaft und die Volkshochschule der Stadt Osnabrück vom 19. – 21.01.18 eine Tagung mit dem Titel „Eine Zensur findet (nicht) statt“ gewidmet.
In verschiedenen Vorträgen wurden die Lage der Pressefreiheit und die Arbeitsumstände von Journalisten weltweit skizziert und analysiert. Schlaglichter wurden dabei unter anderem auf die Situation des „Journalismus in Erdogans „neuer Türkei““, die „Meinungs- und Pressefreiheit in der VR China“ oder die Lage in Saudi Arabien geworfen.
Doch Programm und Konzept der Veranstaltung gingen weit über die Betrachtung journalistischer Krisengebiete hinaus und so waren unter anderem auch die Themenbereiche Überwachung und Fake-News Gegenstand der Veranstaltung.
Den Themenbereich Überwachung knöpfte sich Peter Leppelt in seinem Vortrag mit dem vielsagenden Titel „1984 – Ein Realitätsabgleich“ vor – und siehe da: in dem kommen wir als Gesellschaft nicht besonders gut weg. Sind wir es doch, die sich freiwillig, teils unwissentlich und teils mit Begeisterung, die verschiedensten Spionagegadgets in unser Leben holen. Hierbei stellte Peter heraus, wie wichtig es ist, diese Geräte als Computer zu identifizieren und sich sowohl ihrer Fähigkeiten als auch ihrer Datenströme bewusst zu sein.
Die Neue Osnabrücker Zeitung hat der Tagung diesen Artikel gewidmet.